Das typische Kennzeichen des Schlaf-Apnoe-Syndroms sind Atempausen im Schlaf.

Schlafstörungen

Schlaf-Apnoe-Syndrom

Das typische Kennzeichen des Schlaf-Apnoe-Syndroms sind Atempausen im Schlaf.

Aber nicht jede Atempause im Schlaf bedeutet ein Schlaf-Apnoe-Syndrom. Die Atempausen müssen länger als 10 sec andauern und die Anzahl der Atempausen mehr als 5 pro Stunde betragen, um von einem Schlaf-Apnoe-Syndrom sprechen zu können. Meist wird das Schlaf-Apnoe-Syndrom von den Patienten gar nicht bemerkt. Am nächsten Morgen berichten die Lebenspartner dann beim Frühstück von den nächtlichen Atempausen. Nicht selten sind die Partner beunruhigt und wecken den Patienten, wenn die Atempause länger als ein paar sec andauert. Es besteht aber keine Lebensgefahr.

Warum ist dann das Schlaf-Apnoe-Syndrom so schlimm ?

Das Schlaf-Apnoe-Syndrom verursacht neben einer gesteigerten Tagesmüdigkeit, eine depressive Verstimmung, Spannungskopfschmerzen, Gereiztheit und Konzentrations- sowie Gedächtnisstörungen. Nicht selten leiden Männer auch unter Potenzstörungen. Die Patienten haben häufiger Herz- und Lungenerkrankungen und ein deutlich erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall. Zudem ist das Unfallrisiko deutlich erhöht. Aus diesen Gründen ist es notwendig, Patienten mit einem Schlaf-Apnoe-Syndrom zu diagnostizieren und zu therapieren.

Wie entstehen die Atempausen im Schlaf ?

In den allermeisten Fällen kommt es im Schlaf zu einer verstärkten Erschlaffung der Rachenmuskulatur und einem Kollaps oberen Atemwege. Begünstigend wirken entsprechende Erkrankungen im Bereich der oberen Atemwege z.B. Polypen oder Nasenscheidewandveränderungen. Durch die Atempause steigt der Kohlendioxidgehalt im Blut an und verursacht eine kurze Aufweckreaktion, die mit einem lauten Schnarchgeräusch verbunden ist. Es ist leicht vorstellbar, dass 100-150 dieser Aufweckreaktion in einer Nacht, den Schlafrhythmus enorm beeinträchtigen können. Untersuchungen haben ergeben, dass das Unfallrisiko am Arbeitsplatz bei Patienten mit einem Schlaf-Apnoe-Syndrom um das 7 fache erhöht ist. Bei Verdacht auf ein Schlaf-Apnoe-Syndrom sollte dringend zur weiteren Abklärung eine Schlaflaboruntersuchung erfolgen. Erst nach eindeutiger Diagnosestellung ist eine gezielte Therapie möglich.

Welche Therapieoptionen gibt es bei Patienten mit einem Schlaf-Apnoe-Syndrom ?

Da über 80% der Patienten mit einem Schlaf-Apnoe-Syndrom adipös (übergewichtig) sind, steht eine Diät und gegebenenfalls eine Operation von Polypen oder anderen Krankheitsfaktoren an den oberen Luftwegen im Vordergrund. Auf Alkohol und Schlafmittel sollte verzichtet werden. Kommt es hierbei zu keiner Linderung der Beschwerden, kann Theophyllin unter Umständen die Atempausen verringern. In schweren Fällen hilft aber nur eine kontinuierliche Überdruckbeatmung mittels Nasenmaske. Der Fachausdruck hierfür die nCPAP (nasale continuous positive airway pressure). Mit Hilfe dieser Maske wird einem Kollaps der Schlundmuskulatur vorgebeugt. In den allermeisten Fällen kann mit Hilfe dieser Maske der Schlafrhythmus nachweislich verbessert werden. Nur in ca. 10% der Fälle versagt die Therapie auch mit nCPAP. In diesen Fällen muß man eine Operation im Bereich der oberen Atemwege diskutieren.