Akupunktur

Geschichte

Akupunktur ist eine der ältesten und weit verbreitesten Heilmethoden der Welt. Wir wissen, dass die Chinesen diese Technik bereits im 5. Jahrhundert v. Chr. angewendet haben. In Europa wurde die Akupunktur im 17. Jahrhundert bekannt. Die Chinesen wandten diese Technik bereits im Jahre 1000 v.Chr. an.  Ursprung dieser Technik ist das China etwa 1000 Jahre v.Chr. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat diese Heilmethode, als wissenschaftlich belegt, deklariert.

Prinzip

Nach altchinesischer Philosophie kreisen im menschlichen Körper die Lebensenergie Qi (gesprochen: Schi) mit ihren beiden Anteilen Ying und Yang. Der Fluß dieser Lebensenergie ist essentiell für das Leben des Organismus. Ying und Yang sind gegensätzlich wirkende Anteile dieser Lebenskraft. Nach altchinesischer Auffassung entstehen Krankheiten und Beschwerden durch ein Ungleichgewicht dieser Lebenskräfte. Die Aufgabe der Akupunktur ist es nun, durch Nadeleinstiche in die Haut, den Fluß der Lebensenergie Qi anzuregen. Die Lebensenergie kreist auf sogenannten Meridianen in unserem Körper. Meridiane sind imaginäre Linien auf unserer Haut. An bestimmten Stellen kann der Qi-Fluß in den Meridianen durch gezielte Nadeleinstiche stimuliert werden. Hierdurch können Störungen und Beschwerden im Körperinnern beseitigt werden.

Wirkungsweise

Die Akupunktur ist von der Weltgesundheitsorganisation WHO als wissenschaftlich belegte Heilmethode anerkannt worden. Die modernen Vorstellungen über die Wirkungsweise der Akupunktur sind in verschiedenen klinisch-experimentellen Studien nachgewiesen. Vereinfacht ist davon auszugehen, dass durch Reizung bestimmter Punkte auf der Haut (diese liegen tatsächlich in der Nähe der altchinesischen Meridiane) Schmerzrezeptoren erregt werden, die die Schmerzinformation in das Zentrale Nervensystem leiten. Dieser leichte (!) Schmerz führt über einen zentralen Reflex zur vermehrten Bildung und Sekretion von schmerzlindernden Stoffen. Diese sind im wesentlichen Endorphine und Enkephaline. Diese Botenstoffe im Gehirn und Rückenmark wirken nicht nur schmerzlindernd, sondern führen auch zu einer Ausgeglichenheit. In vielen gynäkologischen Kliniken beispielsweise ist die Akupunktur als Schmerzmittel für den Geburtsvorgang etabliert. Schwangere werden vor der Entbindung regelmäßig "genadelt". Studien belegen, dass Schwangere auf diese Weise unter der Geburt weniger leiden.

Erweiterte Akupunktur

Es gibt verschieden Möglichkeiten auf die Akupunkturpunkte einzuwirken. Man hat herausgefunden, dass die Akupunktur effektiver ist, wenn man nicht einfach nur die Nadeln einsticht, sondern hin und herbewegt. Keine Angst : Die Nadeln sind hauchdünn und verursachen lediglich beim Einstich für einen Augenblick leichte Schmerzen. Man kann die Akupunkturpunkte auch mit einem Laser, Ultraschall oder Wärme (Moxibustion) stimulieren. Effektiv ist auch die Elektrostimulation des Qi-Flusses oder das Erzeugen eines Vakuums auf der Haut mittels eines Schröpfkopfes aus Glas. Lassen Sie sich in der Sprechstunde über die einzelnen Möglichkeiten doch einmal beraten.  

Indikationsspektrum

Hauptanwendungsgebiet der Akupunktur sind Organfunktionsstörungen. Akupunktur kann zwar nicht heilen, aber symptomatisch Beschwerden lindern. Akupunktur hilft für die häufigsten Erkrankungen und wird von der WHO empfohlen für Migräne, Kopfschmerzen, Chronische Rückenschmerzen, Tennisarm, Sehnenscheidenentzündung, Ischiasschmerzen, Schulter-Arm-Schmerzen, Knie- und Hüftschmerzen, Trigeminusneuralgie, Polyneuropathie, Rehabilitation nach Schlafanfall, Fazialisparese, Tinnitus, Schwindel, Schlafstörungen, Erschöpfungszustände, Weichteilrheumatismus, Morbus Meniere, Folgezuständen der Kinderlähmung. Auch bei Allergien, Raucherentwöhnung, Abwehrschwäche vor allem bei Kindern, hormonellen Störungen vor allem der Frau und bei unerfülltem Kinderwunsch kann Akupunktur helfen. Bitte beachten Sie, dass Akupunktur bei Patienten mit angeborener Blutungsneigung nur in Einzelfällen angewendet werden kann.